Palmöl - es geht auch ohne!

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Die Palmöl-Gewinnung ist ökologisch problematisch und hat weitreichende Auswirkungen auf Mensch, Tier und Umwelt.

Good to know. Palmöl ist heute das am meisten verwendete pflanzliche Öl der Welt. Allein in Österreich werden jährlich rund 50.000 Tonnen Palmöl verbraucht. Der Verzicht darauf kann mitunter schwierig sein, steckt das Öl doch in über 50 Prozent aller Produkte, die in einem durchschnittlichen Supermarkt verkauft werden. Ob Lebensmittel wie Schokoriegel oder Margarine, Pflege- und Reinigungsmittel oder Kosmetika – in all diesen Produkten hat Palmöl seine Finger im Spiel. Die Gründe, warum das Öl, das aus dem Fruchtfleisch der Ölpalmen gepresst wird, so oft zum Einsatz kommt, sind schnell gefunden. Zum einen zählt Palmöl zu einem der billigsten pflanzlichen Öle, zum anderen ist es universell einsetzbar. Es ist lange haltbar, behält auch bei Zimmertemperatur eine feste Konsistenz und ist geschmacksneutral. Zudem haben Ölpalmen im Vergleich zu anderen Ölfrüchten einen besonders hohen Ertrag. 
 
Konsequenzen
Allerdings bringt die Palmölproduktion einige gravierende Probleme mit sich. Für den Bau der Palmölplantagen wird etwa in Indonesien und Malaysia im großen Stil tropischer Regenwald abgeholzt oder abgebrannt. Allein auf der indonesischen Insel Sumatra sind das stündlich Gebiete so groß wie 88 Fußballfelder. Die Rodung der Regenwälder bringt verheerende ökologische Folgen wie Monokulturen, Wildtier-Tötung und Artensterben mit sich. Auch Ausbeutung und Enteignungen sind bei der Palmölproduktion häufig die bittere Folge. 
 

Einkauf

Biokraftstoffe, Kerzen, Waschmittel, Lebensmittel und Co. – die Liste der Produkte, die potenziell Palmöl enthalten, ist lang. Da auch angeblich nachhaltig produziertes Palmöl häufig keine echte Alternative darstellt, möchten viele Konsumenten möglichst ganz auf Palmöl verzichten. Aber nicht immer muss in den Zutatenlisten/Inhaltsangaben nur Palmöl stehen. Häufig versteckt sich das kritische Öl unter anderem Namen wie pflanzliches Öl/Fett, Palmate, Palmitate oder Sodium Palm Kernelat. Für Lebensmittel besteht indes seit 2014 eine Kennzeichnungspflicht.

Gesundheit

Palmöl ist so alltäglich wie Plastik – dabei gilt das Öl als ungesund. Experten gehen davon aus, dass Palmöl an der Entstehung von Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes beteiligt sein könnte. Ein Kritikpunkt ist der hohe Anteil an gesättigten Fettsäuren (80 %), die sich bei übermäßigem Verzehr negativ auf die Blutfettwerte auswirken können. Auch beim Erhitzen von Palmöl werden Schadstoffe gebildet. Das Problem dabei: Um Palmöl für Lebensmittel verwenden zu können, wird es meist auf Temperaturen über 200 Grad erhitzt.

Alternativen

Gerade in Fertigprodukten steckt häufig Palmöl. Daher ist es ratsam, am besten selbst und mit frischen, regionalen Produkten zu kochen. Beim Einkauf können Konsumenten natürlich außerdem darauf achten, gezielt palmölfreie Produkte zu kaufen. Immer mehr Unternehmen steigen deshalb um auf heimische Pflanzenöle oder streng kontrollierten, nachhaltigen Anbau. Werfen Sie am besten einen Blick auf die Zutatenliste!

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