Lebensmittel im Check

Superfood gar nicht so super

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Früchte, Samen und Gräser sind Lebensmittel wie andere auch - Nur teurer

Das viel gepriesene Superfood wird seinem Namen nicht gerecht. Die Früchte, Samen und Gräser, die voll von gesundheitsfördernden Stoffen sind, sind vor allem eines - teuer. Die Tester des Verbraucherschutzmagazins "Konsument" haben Chiasamen, Goji-Beeren und Co. genau unter die Lupe genommen. Sie berichteten, dass Superfoods Lebensmittel sind, wie andere auch.

Umweltbelastender Transport

Denn die Vitamine, Mineralstoffe und sekundären Pflanzenstoffe finden sich ebenso in heimischen Nahrungsmitteln. Was hinzu kommt: Die zu frühe Ernte, die starke Verarbeitung bzw. Aufbereitung für den Transport und die wochenlange Lagerung in Schiffscontainern geht zulasten der empfindlichen Inhaltsstoffe. So kann die leicht verderbliche Acai-Beere nur tiefgekühlt, als Pulpe (aufbereiteter, produktionsfertiger Faserstoff, Anm.) oder gefriergetrocknet nach Europa transportiert werden. Somit bleibt oft nur der umweltbelastende Transport mit dem Flugzeug.

Pestizide und Unkrautvernichtungsmittel

Beim Kauf sollte darauf geachtet werden, dass die Ware rückstandskontrolliert ist, raten die Konsumentenschützer. Bei chinesischen Goji-Beeren wurden etwa schon mehrfach hohe Pestizidbelastungen festgestellt. Bei Chiasamen gibt es Hinweise auf den Einsatz von Unkrautvernichtungsmitteln, die in Europa verboten sind. "Von der Aufnahme bestimmter Stoffe in konzentrierter, isolierter Form ist wegen möglicher unerwünschter Wirkungen generell abzuraten. Wenn schon Superfood, dann am besten die ganzen Früchte verzehren und auf Pulver und Kapseln verzichten", schreibt "Konsument".

Heimische, günstige Alternativen

Chiasamen etwa sind aufgrund ihres hohen Gehalts an Ballaststoffen, Eiweiß und Mineralstoffen anderen Lebensmitteln angeblich überlegen. Die Heilsamen der Maya sollen obendrein die Verdauung fördern, den Blutzucker regulieren sowie Gelenkschmerzen und Sodbrennen lindern. Für Chiasamen werden derzeit zwischen neun und 57 pro Kilogramm verlangt. Dabei könnte es auch billiger gehen. Der gute, alte Leinsamen liefert auch reichlich Eiweiß, Kalzium, Magnesium Zink und Omega-3-Fettsäuren. Und: Er kostet nur drei bis 19 Euro pro Kilogramm.

Brombeeren, Heidelbeeren und Blaukraut als Alternative

Ähnlich teuer sind Acai-Beeren. Die Früchte einer Palmenart enthalten viele Mineralstoffe, insbesondere sehr viel Kalzium sowie die als Radikalfänger gepriesenen Anthocyane (dunkle Pflanzenfarbstoffe, Anm.). Das Acai-Pulver kostet bei uns zwischen 160 und 262 Euro pro Kilogramm. Dabei könnte ihn Österreich ganz einfach auf Brombeeren, Holunderbeeren, Heidelbeeren, Apfelbeeren, Kirschen, rote Weintrauben oder auch Blaukraut zurückgegriffen werden. Auch diese Früchte und Gemüsesorten enthalten reichlich Farbstoffe und sind bei weitem nicht so teuer. Und auch die teuren Goji-Beeren mit ihrem hohen Vitamin-C-Gehalt, könnten sogar in Österreich angebaut werden, da diese Bocksdornsträucher durchaus auch hierzulande gedeihen.

Heimische Alternativen für Superfoods

Die Superfoods im Check

Chiasamen liefern Ballaststoffe und Kalzium. Allerdings können sie nicht mit Leinsamen mithalten. Diese liefern bei gleicher Menge mehr Eisen und Proteine und fast die Hälfte an Kalzium. Noch dazu sind sie wesentlich günstiger zu erwerben. Außerdem sind sie sehr reich an Omega-3-Fettsäuren. Greifen Sie daher lieber zum heimischen Produkt.

Grünkohl, der vor allem in Amerika beliebt ist, enthält besonders viel Vitamin A. Wenn Sie einen günstigen und regionalen Ersatz suchen, dann greifen Sie doch zu Brokkoli! Er enthält zwar weniger Vitamin A, aber dafür weniger Kalorien und genauso viel Proteine und Ballaststoffe.

Quinoa gilt neben den Chiasamen als das beliebteste Superfood schlechthin. Wenn Sie eine günstige Alternative suchen, dann greifen Sie doch zu braunem Reis. Dieser enthält zwar nicht ganz so viel Eisen, aber auch reichlich Proteine und Ballaststoffe.

Spirulina wird sogar in Form von Kapseln und Pulver angepriesen. Die blaugrüne Alge enthält viel Eisen und pflanzliches Protein. Spinat hingegen ist wesentlich günstiger. Er enthält zwar weniger Eisen, ist aber reich an Vitamin A, C und Kalzium. Allerdings muss ein vielfaches davon gegessen werden, um von diesen Nährstoffen zu profitieren.

Agavendicksaft gilt als gesundes Süßungsmittel. Importiert wird er aus Mexiko und ist dabei noch um einiges süßer als normaler Haushaltszucker. Wie gesund er wirklich ist, ist aber noch unklar. Vor allem Umweltkritiker kritisieren seine ressourcenaufwändige Herstellung.

Kimchi stammt aus Korea. Dabei handelt es sich um milchsauer vergorenen Chinakohl. Dieser gilt als äußerst gesund. Kimchi enthält zwar besonders viel Vitamin A, aber auch die günstige Alternative Sauerkraut ist sehr gesund. Dieses ist reich an Vitamin C und im Gegensatz zu Kimchi überall erhältlich.

Kokoswasser ist stark überbewertet. Anstatt das abgepackte Getränk teuer zu kaufen, können Sie ganz einfach ein Glas Wasser trinken und eine Banane essen. Das ist genauso nahrhaft.

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Die Superfoods im Check

Chiasamen liefern Ballaststoffe und Kalzium. Allerdings können sie nicht mit Leinsamen mithalten. Diese liefern bei gleicher Menge mehr Eisen und Proteine und fast die Hälfte an Kalzium. Noch dazu sind sie wesentlich günstiger zu erwerben. Außerdem sind sie sehr reich an Omega-3-Fettsäuren. Greifen Sie daher lieber zum heimischen Produkt.

Grünkohl, der vor allem in Amerika beliebt ist, enthält besonders viel Vitamin A. Wenn Sie einen günstigen und regionalen Ersatz suchen, dann greifen Sie doch zu Brokkoli! Er enthält zwar weniger Vitamin A, aber dafür weniger Kalorien und genauso viel Proteine und Ballaststoffe.

Quinoa gilt neben den Chiasamen als das beliebteste Superfood schlechthin. Wenn Sie eine günstige Alternative suchen, dann greifen Sie doch zu braunem Reis. Dieser enthält zwar nicht ganz so viel Eisen, aber auch reichlich Proteine und Ballaststoffe.

Spirulina wird sogar in Form von Kapseln und Pulver angepriesen. Die blaugrüne Alge enthält viel Eisen und pflanzliches Protein. Spinat hingegen ist wesentlich günstiger. Er enthält zwar weniger Eisen, ist aber reich an Vitamin A, C und Kalzium. Allerdings muss ein vielfaches davon gegessen werden, um von diesen Nährstoffen zu profitieren.

Agavendicksaft gilt als gesundes Süßungsmittel. Importiert wird er aus Mexiko und ist dabei noch um einiges süßer als normaler Haushaltszucker. Wie gesund er wirklich ist, ist aber noch unklar. Vor allem Umweltkritiker kritisieren seine ressourcenaufwändige Herstellung.

Kimchi stammt aus Korea. Dabei handelt es sich um milchsauer vergorenen Chinakohl. Dieser gilt als äußerst gesund. Kimchi enthält zwar besonders viel Vitamin A, aber auch die günstige Alternative Sauerkraut ist sehr gesund. Dieses ist reich an Vitamin C und im Gegensatz zu Kimchi überall erhältlich.

Kokoswasser ist stark überbewertet. Anstatt das abgepackte Getränk teuer zu kaufen, können Sie ganz einfach ein Glas Wasser trinken und eine Banane essen. Das ist genauso nahrhaft.